Unser Experte für Unerfüllter Kinderwunsch – Basics
Prof. Dr. med. Jan-Steffen Krüssel
Institution und Position: Leiter des UniKID Düsseldorf, des interdisziplinären Kinderwunschzentrums am Universitätsklinikum Düsseldorf. Außerplanmäßiger (APL) Professor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Vorstandsmitglied des Deutschen IVF-Registers sowie der Arbeitsgemeinschaft universitärer reproduktionsmedizinischer Zentren. Ehem. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin.
Stand: 14.03.2018
Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Jan-Steffen Krüssel zum Thema “Unerfüllter Kinderwunsch – Basics”
Wann ist die beste Zeit für die Frau, um Kinder zu bekommen?
Das Alter der Frau ist wirklich ganz entscheidend. Die maximale Fruchtbarkeit hat die Frau mit 23 Jahren. Das muss natürlich auch in die Familienplanung passen, in die berufliche Planung passen, aber bis 35 sollte die Familienplanung wirklich angegangen, wenn nicht sogar schon erfüllt sein. Unter 35 sind die Chancen relativ gut. Über 35 werden die Chancen rapide schlechter, weil die Qualität und die Anzahl der Eizellen geringer werden und dann sollte man auch spätestens professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Wann ist die beste Zeit für den Mann, um Kinder zu bekommen?
Meine Herren, die gute Nachricht ist: Die Zeit ist bei Männern nicht der entscheidende Faktor! Spermien werden nämlich, anders als Eizellen, alle drei Monate komplett neu gebildet. Das Alter des Mannes spielt also keine so große Rolle, bei weitem nicht die, wie das Alter der Frau.
Unser Kinderwunsch erfüllt sich nicht – was können wir tun?
Das kommt natürlich ein bisschen auf die Zeit an. Man sollte jedem Paar zugestehen, dass es erst einmal eine gewisse Zeit alleine übt – das macht ja unter Umständen auch Spaß. Aber wenn bei einer Frau unter 35 nach einem Jahr sich der gewünschte Erfolg nicht eingestellt hat, dann sollte spätestens die Frauenärztin oder der Frauenarzt aufgesucht werden. Da können zum Beispiel einfache Untersuchungen gemacht werden und die können die Weichen stellen in die eine oder andere Richtung. Über 35 würde ich Ihnen empfehlen, spätestens nach einem halben Jahr professionelle Hilfe aufzusuchen.
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Welche Untersuchungen kann die Frau machen lassen?
Bei der Frau sind das ganz einfache Untersuchun . . . .
Welche Untersuchungen kann der Mann machen lassen?
Für den Mann ist das relativ einfach – d . . . .
Welche Rolle spielt die Psyche bei der Frau bzw. beim Mann?
Die Bedeutung der Psyche ist etwas . . . .
Welche Behandlungen gibt es bei unerfülltem Kinderwunsch?
Das können ganz einfache Methoden sein, wo man . . . .
Was passiert bei der künstlichen Befruchtung?
Bei der künstlichen Befruchtung werden Eizelle . . . .
Wie hoch ist die Erfolgsquote bei der künstlichen Befruchtung?
Die Erfolgsquote hängt extrem ab vom Alter der . . . .
Welche Risiken gibt es bei der künstlichen Befruchtung?
Da kann man die Paare beruhigen, denn wir wisse . . . .
Was kostet die künstliche Befruchtung?
Auch diese Frage kann man leider nicht pauschal . . . .
Infos zur Person
Ich leite das UniKID, das universitäre interdisziplinäre Kinderwunschzentrum, an der Uni Düsseldorf. Das ist das größte Kinderwunschzentrum an einer Universität in Deutschland. Wir machen jetzt mittlerweile über 1000 Behandlungen mit künstlicher Befruchtung im Jahr. Das heißt ich sehe täglich Paare, die sich mit diesem Krankheitsbild auseinandersetzen. Außerdem bin ich ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, das ist die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland die sich mit diesem Krankheitsbild befasst und ich bin auch im Vorstand des deutschen IVF-Registers, das heißt wir werten alle die Behandlungen der künstlichen Befruchtung in Deutschland aus und versuchen dann eben aus diesen Daten Zahlen zu optimieren oder zu generieren mit denen wir dann auch die Behandlung verbessern können.
Infos zur Klinik
Das Besondere am UniKID ist, dass wir an einer Universität sind und dass wir wirklich interdisziplinär sind. Wir sind mittlerweile das größte universitäre Kinderwunschzentrum in Deutschland und in dieser Behandlung des Kinderwunsches sind eben verschiedene Disziplinen involviert. Das sind Hautärzte, die sich mit der Diagnostik der Männer befassen, das sind Urologen, aber es gibt eben auch spezielle Krankheitsbilder, wo wir Internisten oder Neurologen fragen können und alle diese Disziplinen sind an der Uni vereint. Außerdem ist die Uni auch immer noch für Wissenschaft und für Forschung ein Garant und diese Sachen machen wir bei uns täglich und versuchen das auch in die Behandlung der Patienten direkt umzusetzen.
Lebenslauf:
Schulausbildung
1975 – 1984 | Gymnasium (Meppen, Niedersachsen) |
Universitätsausbildung
1985 – 1992 | Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
1992 | Drittes Staatsexamen und Berufserlaubnis |
1994 | Dissertation mit dem Titel : “Zur Vererbung von α-Keratinen des menschlichen Haares: Untersuchungen mit der eindimensionalen SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese“ |
2000 | Facharztprüfung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe |
2001 | Habilitation: Medizinischen Fakultät der Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf. Titel der Habilitationsschrift: „Expression von Zytokinen und Wachstumsfaktoren im Rahmen der embryonalen Implantation“ |
2008 | Ernennung zum außerplanmäßigen Professor für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe durch die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang
1992 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor für Pädiatrische Klinische Chemie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
1993-1994 | Arzt im Praktikum an der Universitätsfrauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. L. Beck, seit 1993: Prof. Dr. H. G. Bender) |
1994-1995 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Facharztausbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe an der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Seit 1994 | Mitarbeit in der Arbeitsgruppe für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
1996-1997 | Forschungsaufenthalt an der Stanford University Medical School, Department of Gynecology and Obstetrics, Palo Alto, California, U.S.A. und Mitarbeit in der Forschungsgruppe von Frau Professor Dr. Mary Lake Polan, Reproductive Immunology Laboratory als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft |
Seit 1998 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Facharztausbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe an der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
2000 | Anerkennung als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe |
2000 | Erwerb der Stufe I, Deutsche Gesellschaft für Ultraschallmedizin |
Seit 2001 | Oberarzt an der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Univer-sität Düsseldorf |
2001 | Erwerb der Fachkunde „Sonografie der Gefäße des weiblichen Genitalsystems in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ und „Sonografie der Brustdrüse in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ |
2001 | Habilitation und Erteilung der Venia legendi für das Fach Frauenheilkunde und Geburtshilfe durch die Hohe medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
2002 | Anerkennung der fakultativen Weiterbildung “Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin” durch den Prüfungsausschuss der Ärztekammer Nordrhein |
Seit 2005 | Koordinator des universitären interdisziplinären Kinderwunschzentrum Düsseldorf (UniKiD) an der Frauenklinik der Heinrich-Heinrich-Universität |
Seit 2013 | Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer |
Seit 2013 | Mitglied der Arbeitsgruppe „Eckpunkte für ein Fortpflanzungsmedizingesetz“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ |
Forschungsschwerpunkte
Interaktion von Zytokinen (Interleukin-1 System), proteolytischen Enzymen (Kollagenase Typ IV, tissue inhibitor of metalloproteinase III) und angiogenetischen Wachstumsfaktoren (vascular endothelial growth factor-System, Angiopoietin-1 und -2, Neuropilin) im Rahmen der embryonalen Implantation. | |
Untersuchungen an Zellkultursystemen (endometriale Epithel- und Stromazellen, Endothelzellen) mittels Immunhistochemie, ELISA, western-blot, RT/PCR und RT/quantitativ-kompetitiver PCR. | |
Expressionsmuster von Zytokin- und Wachstumsfaktorsystemen während der Präimplantationsentwicklung von Embryonen. Untersuchungen an Präimplantationsembryonen der Maus (Düsseldorf) und des Menschen (Stanford) mittels Immunhistochemie, ELISA, RT/PCR und RT/quantitativ-kompetitiver PCR. | |
Einzel-Zell RT/PCR und RT/quantitativ-kompetitiver PCR an Blastomeren der Maus (Düsseldorf) und des Menschen (Stanford, Valencia) zur Korrelation des Expressionsmusters mit der Wahrscheinlichkeit der späteren Implantation des untersuchten Präimplantationsembryos. |
Mitgliedschaften:
Publikationen:
- In vitro Culture Does Not Alter the Expression of Vascular Endothelial Growth Factor and Its Receptors in Single Murine Preimplantation Embryos.
Baston-Buest DM, Kruessel JS, Ingmann SC, Hirchenhain J, Janni W, Hess AP.
Gynecol Obstet Invest. 2010 Dec 15;71(1):24-31. [Epub ahead of print] - Expression of the vascular endothelial growth factor receptor neuropilin-1 at the human embryo-maternal interface.
Baston-Buest DM, Porn AC, Schanz A, Kruessel JS, Janni W, Hess AP.
Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2010 Nov 24. [Epub ahead of print] - Syndecan-1 knock-down in decidualized human endometrial stromal cells leads to significant changes in cytokine and angiogenic factor expression patterns.
Baston-Büst DM, Götte M, Janni W, Krüssel JS, Hess AP.
Reprod Biol Endocrinol. 2010 Nov 2;8:133. - Impact of female and male obesity on IVF/ICSI: results of 700,000 ART-cycles in Germany.
Kupka MS, Gnoth C, Buehler K, Dahncke W, Kruessel JS.
Gynecol Endocrinol. 2010 Jun 14. [Epub ahead of print] - Genital schistosomiasis as a cause of female sterility and acute abdomen.
Schanz A, Richter J, Beyer I, Baldus SE, Hess AP, Kruessel JS.
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Baston-Buest DM, Schanz A, Buest S, Fischer JC, Kruessel JS, Hess AP.
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Hess AP, Baston-Buest DM, Schanz A, Hirchenhain J, Bielfeld P, Kruessel JS.
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Baston-Büst DM, Hess AP, Hirchenhain J, Krücken J, Wunderlich F, Krüssel JS, Friebe-Hoffmann UK.
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