Umwandlung von Hautzellen zu Insulin-produzierenden Zellen

Wissenschaftlern der Universität Bergen in Norwegen ist es gelungen, Hautzellen von Diabetespatienten  in Insulin-produzierende Zellen umzuwandeln. Dies könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung des Diabetes sein.

Die Forscher entnahmen durch eine kleine Hautstanze menschliche Zellen und stellten quasi im Reagenzglas mit einer bestimmten Technologie sog. pluripotente Stammzellen her, aus denen sie dann in weiteren Schritten Insulin-produzierende Zellen generierten. Die Wissenschaftler stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass außerhalb des Körpers noch nicht genau bekannte Signalstoffe fehlen, die diese Zellen dazu bringen, zu voll funktionsfähigen Insulin produzierenden Betazellen auszureifen, so dass sie auch in der Lage sind, ihre Sekretionstätigkeit nach dem aktuellen Blutzuckerspiegel auszurichten (1). In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler diese transplantieren um damit die Insulinzellen zur vollen Reifung zu bringen.

Expertenkommentar:

Jede normale Betazelle der Bauchspeicheldrüse hat Sensoren an seiner Oberfläche, die den umgebenden Zuckerspiegel messen und der Zelle den Befehl geben, bei einem hohen Zuckerspiegel nicht nur die Insulinproduktion in der Zelle zu erhöhen, sondern gleich auch mehr Insulin auszuschütten. Andererseits muss die Insulinausschüttung bei einem tiefen umgebenden Blutzuckerspiegel sofort abgeschaltet werden. Es ist heute schon möglich, künstlich Zellen herzustellen, die ständig viel Insulin produzieren und auch ausschütten. Wenn aber der Regelmechanismus für die bedarfsgerechte Sekretion nicht funktioniert, so führt dies unweigerlich zur Unterzuckerung des Organismus. Ob die Weiterentwicklung des vorgestellten Ansatz mit der Transplantation der Insulin-produzierenden Zellen unter die Haut von Diabetespatienten zum Erfolg führt, muss sich erst noch zeigen.