Der plötzliche Kindstod gehört zu den fünf häufigsten Ursachen für einen Tod im Kindesalter. Im Gegensatz zum plötzlichen Kindstod im Säuglingsalter, d.h. im Alter von 1-12 Monaten, versterben diese Kinder nach dem ersten Lebensjahr, ohne dass bei einer Autopsie oder anderen Untersuchungen eine eindeutige Todesursache gefunden wird.
Nach einem Bericht von US-amerikanischen Autoren sind diese Kinder meist zwischen 1 und 3 Jahre alt. Die Todesfälle treten fast immer bei Nacht auf, meist unerwartet und unbeobachtet. Die Kinder werden meist in Bauchlage und mit dem Gesicht nach unten vorgefunden. Bei etwa 30% dieser Kinder sind Fieberkrämpfe bekannt, insbesondere bei etwas älteren Kindern. Bei Autopsien findet man häufig diskrete Veränderungen des Hippocampus, einer Hirnregion, die mit der Informationsverarbeitung sensorischer Reize und mit der Konsolidierung des Gedächtnisses zu tun hat. Die Autoren berichten, dass sie in 10% der Fälle bestimmte Mutationen von Epilepsie-Genen sowie von Genen gefunden haben, die mit den Ionenkanälen des Herzens und damit der elektrischen Erregbarkeit des Herzens in Verbindung stehen(1) .