Zur Hemmung der Magensäure werden meist die sog. Protonenpumpenhemmer, kurz PPI, angewandt, weil sie i.d.R. gut verträglich sind. Der älteste und am längsten angewandte PPI ist Omeprazol. Nun zeigen jedoch systematische Untersuchungen von Wissenschaftlern aus Saint Louis in den USA, dass diese Medikamente bei lang dauernder Anwendung wahrscheinlich mit vermehrten Todesfällen verbunden sind.
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von nahezu 350.000 älteren Menschen, die erstmals PPI oder H2-Blocker, eine andere Medikamentenklasse von Magensäurehemmern, bekommen hatten. Etwa 276.000 hatten anfangs PPI und knapp 74.000 H2-Blocker bekommen. Die Ergebnisse bei diesen Patienten wurden verglichen mit mehr als 2,8 Millionen Menschen, die weder PPI noch H2-Blocker bekommen hatten. Bei einer mittleren Nachbeobachtungsdauer von mehr als 5 ½ Jahren, war die Anwendung von Protonenpumpenhemmern im Vergleich zu H2-Blockern mit einer deutlich höheren Sterberate verbunden. Eine ähnliche Risikoerhöhung zeigte sich auch beim Vergleich von Menschen, die PPI bekommen hatten gegenüber ähnlich alten und ähnlich kranken Menschen, die weder PPI noch H2-Blocker bekommen hatten.
Das Risiko, unter der Anwendung von PPI zu versterben war insbesondere bei denjenigen Menschen erhöht, die keine Magen-Darm-Erkrankung hatten. Im Vergleich zu H2-Blockern betrug dabei die Risikoerhöhung 24% und im Vergleich zu Patienten, die weder PPI noch H2-Blocker bekommen hatten 22%. Je länger die Protonenpumpenhemmer angewendet worden waren, umso höher war das Sterberisiko.
Was heißt das für die klinische Praxis? Die Autoren empfehlen, die Anwendung von Säurehemmern, insbesondere der Protonenpumpenhemmer i.d.R. zeitlich zu begrenzen (1).