Gemeinsames Lachen stärkt die sozialen Bänder innerhalb einer Gruppe. Wissenschaftler der Universität Turku in Finnland und Oxford in Großbritannien haben nun festgestellt, dass durch gemeinsames Lachen bestimmte Hirnregionen aktiviert und Endorphine und andere Opium-ähnliche Stoffe freigesetzt werden.
12 freiwillige Versuchspersonen bekamen zunächst über 30 Minuten hinweg alleine und dann über 30 Minuten zusammen mit engen Freunden einen lustigen Film und zum Vergleich auch ein Drama zu sehen. Unter den Grundbedingungen und beim Lachen wurden die Hirnaktivitäten der Probanden aufgezeichnet. Zur Erkennung von Opioidrezeptoren im Gehirn wurde den Freiwilligen zuvor eine radioaktive Substanz in den Blutkreislauf gespritzt, und mit der Positronen-Emissions-Tomigraphie, der sog. PET, konnte dann die Radioaktivität und somit die Lokalisation von Opioiden in verschiedenen Hirnregionen mit der PET-Kamera aufgezeichnet und gemessen werden.
Beim Lachen kam es zu einer Ausschüttung von Opioiden im Thalamus, dem Nucleus caudatus und der vorderen Inselregion. Das alles sind Hirnregionen, die mit Emotionen zu tun haben. Nach dem Anschauen lustiger Filme war die Empfindlichkeit für Schmerzreize herabgesetzt, was als Wirkung der ausgeschütteten körpereigenen Opioide zu werten ist. Interessant war auch die Beobachtung, dass diejenigen Versuchspersonen, die mehr Opioid-Rezeptoren in der orbitofrontalen Großhirnrinde aufweisen, auch auf das Lachen mehr Opioide ausschütteten. Der orbitofrontale Kortex spielt eine wichtige Rolle für das Bewerten emotionaler Stimuli. Defekte in diesem Bereich können u.a. zur emotionalen Isolierung, Persönlichkeitsveränderungen, Verarmung des Gemüts und Antriebsminderung führen (1).