Killerzellen scharf gemacht gegen Melanom

Das Immunsystem spielt für die Tumorabwehr des Körpers eine herausragende Rolle. Heute ist die Immuntherapie von Tumoren in vielen Fällen lebensrettend. Israelische Wissenschaftler haben nun eine Methode gefunden, wie körpereigene Zellen dazu gebracht werden können, Krebszellen besser zu bekämpfen.

Bestimmte Blutzellen, die sog. zytotoxischen T-Lymphozyten, auch Killerzellen genannt, sind für die Zerstörung von Tumorzellen verantwortlich, deren Struktur von den T-Tellen als fremd erkannt wird. Bei einer bestimmten Form der Immuntherapie werden Killerzellen aus dem Blut von Patienten isoliert, im Labor vermehrt, gegen die zu zerstörenden Krebszellen sensibilisiert und dann in die Blutbahn des Patienten zurückgespritzt.

Bisher wurden diese Zellen im Labor unter normalen Sauerstoffbedingungen gezüchtet. Gleichwohl verrichten sie aber ihre Arbeit nach dem Eindringen in einen Tumor unter Bedingungen mit einem sehr niedrigen Sauerstoffgehalt. Daher haben die Forscher gegen Melanomzellen gerichtete Killerzellen im Labor aktiviert und einmal bei einem normalen Sauerstoffgehalt von 20% des Gasvolumens und dann bei einer Sauerstoffkonzentration von 1% angezüchtet. Unter dem niedrigen Sauerstoffgehalt vermehrten sich die Zellen im Labor langsamer. Wenn aber Mäusen mit einem Melanom, einem bösartigen Tumor der Haut, die unter der niedrigen Sauerstoffkontentration an gezüchteten und aktivierten Killerzellen gespritzt wurden, so führte dies im Vergleich zu den unter normalem Sauerstoffgehalt angezüchteten T-Zellen zu einer sehr viel stärkeren Schrumpfung des Tumors. Die Fähigkeit, in den Tumor einzudringen war nicht verändert, aber die unter niedrigem Sauerstoff angezüchteten Zellen enthielten eine sehr viel höhere Konzentration von Granzym B, einem Enzym, das für das Abtöten von Krebszellen verantwortlich ist (1).

Expertenkommentar:

Diese Untersuchungen wurden bei Mäusen durchgeführt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Studienergebnisse auf den Menschen übertragen lassen und Eingang in die Therapie verschiedener Tumoren finden werden.