Wissenschaftlern der Universität Lancaster in Großbritannien ist es in Zusammenarbeit mit der Universität Rio Grande do Norte in Brasilien erstmals gelungen, einen Bluttest zu entwickeln mit dem die Diagnose Alzheimer-Demenz gestellt werden kann. Nach einem solchen Biomarker hatten bisher viele Forschergruppen weltweit vergeblich gesucht.
Bisher waren für die Diagnosestellung aufwändige Untersuchungen einschließlich Krankengeschichte, körperlicher Untersuchung, psychometrischen Tests, Untersuchung des Nervenwassers und bildgebende Verfahren, wie die Computertomographie und auch genetische Analysen erforderlich. Insbesondere ist die Erkennung von Frühformen von Alzheimer bisher schwierig. Für den neuen diagnostischen Test ist lediglich eine Probe von Blutplasma erforderlich. Damit können auch Frühformen von Alzheimer erkannt werden und der Test gibt auch wichtige Hinweise für das Fortschreiten der Erkrankung. Er beruht auf einem speziellen spektroskopischen Verfahren, bei dem Licht durch einen Diamanten geschickt wird und seine Interaktionen mit dem Blutplasma gemessen werden. Damit wird quasi ein Fingerabdruck aller in der Blutprobe enthaltenen Moleküle erstellt. Für die Entwicklung des Tests und den Abgleich mit den klinischen Befunden wurden etwa 550 Blutproben herangezogen, etwa 350 davon mit neurodegenerativen Erkrankungen, darunter 164 Proben von Patienten mit Alzheimer-Demenz, deren Diagnose und Krankheitsverlauf bestens charakterisiert war. Etwa 200 Blutproben von normalen Kontrollpersonen wurden zum Vergleich herangezogen. Die Trefferquote des Tests für die Diagnose Alzheimer lag zwischen 70 und 80%, auch für Frühformen (1).