Diabetes: Schutz vor Herzinfarkt

Menschen mit Diabetes haben gegenüber Nicht-Diabetikern ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Dänische Wissenschaftler haben nun untersucht wodurch Patienten am besten davor geschützt werden. Die cholesterinsenkenden Statine sind dabei offenbar von besonderer Bedeutung.

Für die Untersuchung wurden aus einem dänischen Register Patienten ausgewählt, die zwischen 2003 und 2012 eine Untersuchung der Herzkranzgefäßemittels Koronarangiographie bekommen hatten und die im weiteren Verlauf beobachtet werden konnten. Von knapp 94.000 Patienten, die eine Koronarangiographie bekommen hatten, lag bei etwa 12 ½ Tausend zum Untersuchungszeitpunkt ein Diabetes vor. Das sind etwas mehr als 13%. Alle Patienten wurden im Durchschnitt über 4 Jahre hinweg beobachtet. Dabei zeigte sich ein überraschendes Ergebnis. Patienten mit Diabetes bei denen die Herzkatheter-Untersuchung keine signifikante Verengung der Herzkranzgefäße gezeigt hatte, hatten gegenüber Nicht-Diabetikern kein erhöhtes Risiko zu versterben oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Die weitere Analyse ergab, dass Diabetespatienten ohne Herzkranzgefäßerkrankung häufiger mit Statinen, also Cholesterinsenkern, und mit Aspirin behandelt waren als Patienten ohne Diabetes und Herzkranzgefäßerkrankung (1).

Expertenkommentar:

Diese Untersuchungsbefunde sind für die tägliche Praxis sehr wichtig. Wenn also die Herzkatheter-Untersuchung keine signifikante Einengung von Herzkranzgefäßen zeigt haben Diabetespatienten, die mit einer angemessenen Dosis von Cholesterinsenkern und mit Aspirin behandelt werden, kein höheres Risiko für Herzinfarkt und Herztod als Patienten ohne Diabetes. Dies ist als ein wichtiger Hinweis auf den schützenden Effekt einer Behandlung mit Statinen und mit ASS beim Diabetes anzusehen. Die besondere Bedeutung dieser Untersuchung liegt darin, dass es sich hierbei nicht um eine Studie mit ausgewählten Patienten sondern um eine Untersuchung von Patienten aus der Regelversorgung handelt.