Das Medikament Liraglutid wird bei Patienten mit Typ-2-Diabetes für die Verbesserung der Blutzuckereinstellung angewandt. Liraglutid bindet an dem Glukagon-Rezeptor und wirkt wie das körpereigene Glukagon-ähnliche Peptid 1, es ist also ein Agonist des GLP-1. Das Medikament muss 1x täglich unter die Haut gespritzt werden. In einer vorausgegangenen Studie war gefunden worden, dass Liraglutid nicht nur den Blutzucker senkt sondern auch das Risiko für Herzinfarkt, Schaganfall und dadurch bedingte Todesfälle reduziert (1). Nun gibt es eine neue gute Nachricht.
Eine internationale Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Johannes Mann vom KfH-Nierenzentrum München und der Universität Erlangen hat bei einer Sekundäranalyse der sog. LEADER-Studie herausgefunden, dass Liraglutid auch dazu in der Lage ist, die Entstehung und das Fortschreiten einer diabetischen Nierenerkrankung zu bremsen. Insgesamt wurden in der Studie 9.340 Patienten in etwa gleichen großen Gruppen über durchschnittlich etwa 3,8 Jahre hinweg entweder mit Liraglutid oder Plazebo behandelt. Dabei sollte untersucht werden, ob und wie häufig in den beiden Gruppen Nierenschäden in Form einer stark vermehrten Ausscheidung des Eiweißes Albumin im Urin, einer Verdopplung des Serum-Kreatininspiegels, ein komplettes Nierenversagen oder Tod durch die Nierenerkrankung auftreten. Während in der Plazebo-Gruppe 337 solcher Ereignisse auftraten, waren es in der mit Liraglutid behandelten Gruppe nur 268. Dieser Vorteil wurde insbesondere durch eine Reduktion der Fälle von Makroalbuminämie, d.h. Urinausscheidung von mehr als 300 mg Albumin pro Tag, erzielt. In der Plazebo-Gruppe gab es 215 Fälle und in der Liraglutid-Gruppe „nur“ 161 Fälle von neu aufgetretener Makroalbuminurie, ein hoch signifikanter Vorteil der Behandlung mit Liraglutid (2).