Crystal Meth bewirkt Schlaganfall bei jungen Menschen

Australische Wissenschaftler haben die bisherigen Informationen über Schlaganfälle bei Gebrauch von Methamphetamin zusammengestellt und dabei knapp 100 publizierte Fälle beschrieben. Methamphetamin, auch Crystal Meth, Ice oder Crystal genannt, ist eine synthetisch hergestellte Droge mit einer stark stimulierenden und euphorisierenden Wirkung.

Schlaganfälle sind bei Menschen von unter 45 Jahren selten, sie haben dabei aber meist einen schweren Verlauf und sind oft tödlich. Bei Einnahme von Crystal Meth kommen jedoch gehäuft Schlaganfälle vor. Dabei liegt in dem weit überwiegenden Teil der Fälle eine Hirnblutung vor. Nach den Recherchen der Wissenschaftler liegt meist ein Bluthochdruck, eine Gefäßentzündung oder eine direkte schädigende Wirkung von Crystal Meth mit einem Vasospasmus, also einem Gefäßkrampf, zu Grunde. Die Autoren warnen davor, dass wegen der weltweiten Zunahme des Drogenkonsums von Methamphetamin Schlaganfälle bei solchen Menschen zunehmen werden (1).

Expertenkommentar:

Methamphetamin wurde unter dem Namen Pervetin während des zweiten Weltkriegs von der Wehrmacht millionenfach an Soldaten ausgegeben um deren Angstgefühl bei Angriffen zu hemmen und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Heute stehen illegaler Besitz sowie Herstellung und Vertrieb der Substanz in Deutschland und den meisten europäischen Ländern unter Strafe. Dennoch ist Crystal als Rauschgift weit verbreitet. Neben den akuten Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Aggressivität besteht vor allem eine Abhängigkeitsgefahr, und als chronische Folge des Gebrauchs von Crystal Meth entstehen u.a. Nierenschäden, Abmagerung, Zahnausfall, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Angst und Depression. Nach der hier beschriebenen Studie muss dabei auch mit Schlaganfällen gerechnet werden.