Viele Diäten oder Ernährungsweisen beanspruchen für sich, die beste zu sein. Bisher gab es aber keinen größeren Direktvergleich zur Auswirkung verschiedener Diäten auf die Lebensdauer. Neue Studien haben gezeigt, dass es bei den Auswirkungen von Ernährungsfaktoren auf den Gesundheitsstatus nicht so sehr auf einzelne Nahrungsstoffe, sondern mehr auf Ernährungsmuster ankommt.
Wissenschaftler aus der renommierten Harvard Universität in Boston, USA, analysierten nun im Direktvergleich drei Ernährungsformen, die in den USA verbreitet sind und als gesunde Kost propagiert werden: 1. Die von der US-Regierung empfohlene AHEI-Kost, welche viel Obst, Gemüse, Soja, Hülsenfrüchte, Tofu, ungesättigte Fettsäuren, weißes Fleisch und nur ungesüßte Getränke vorsieht, 2. Die sog. DASH-Ernährung, die in etwa der zuvorgenannten AHEI-Kost entspricht aber weniger Kochsalz vorsieht und daher für Menschen mit Bluthochdruck empfohlen wird und 3. Eine Variante der Mediterranen Kost, also Mittelmeerkost, die viel rohes Gemüse, Fisch, Olivenöl, aber auch Rotwein beinhaltet.
Grundlage der Analysen waren die Daten von 26.000 Männern und 48.000 Frauen von zwei großen Langzeitstudien aus den Jahren 1986 bis 2010.
Was kam dabei heraus? In dem Beobachtungszeitraum von 12 Jahren waren alle drei Kostformen mit einem deutlich geringeren Sterberisiko behaftet als bei Studienteilnehmern, die sich nicht an eine dieser drei Diäten hielten. Studienteilnehmer, die eine der drei gesunden Ernährungsweisen über die gesamte Beobachtungszeit von 12 Jahren einhielten, hatten eine deutlich bessere Überlebensrate als solche, die eine entsprechende Diät nur ab und zu durchführten. Die Abnahme der Sterblichkeit betrug mit der kochsalzarmen AHEI-Kost 9%, mit der DASH-Kost 11% und mit der Mittelmeerkost sogar 16%. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass die konstante Beibehaltung der gesunden Ernährung wichtiger ist als die Auswahl der einen oder der anderen Kostform. Bei den Studienteilnehmern, deren Ernährungsverhalten sich im Laufe der 12 Jahre verschlechterte, nahm die Sterblichkeit um 6 bis 12% zu (1).