Viele Menschen brauchen zur Schmerzbekämpfung nach Operationen starke Mittel, wie z.B. Opiate, die süchtig machen können. Eine Forschergruppe unter Führung von Wissenschaftlern aus der Universität Stanford in Kalifornien, USA, hat nun festgestellt, dass es durch Akupunktur und auch durch Elektrotherapie möglich ist, die Schmerzempfindung zu unterdrücken und die Notwendigkeit für Opiate hinauszuschieben.
Für die systematischen Analysen wurden zur besseren Vergleichbarkeit die Daten von 39 kontrollierten, randomisierten Studien bei insgesamt knapp 2.400 Patienten herangezogen, bei denen ein kompletter Kniegelenkersatz durchgeführt worden war. Dabei wurde untersucht, ob und inwieweit Akupunktur, Elektrotherapie, Kryotherapie (also Kältebehandlung) und ein, vor der Operation durchgeführtes Training dazu geeignet sind, postoperative Schmerzen zu unterdrücken und den Schmerzmittelbedarf bei diesen Patienten kurzfristig oder auch längerfristig zu reduzieren.
Es zeigte sich, dass durch eine Akupunktur die innerhalb der ersten 2 Tage nach der Operation auftretenden Schmerzen erleichtert und der Bedarf an Opiaten gesenkt wird. Die Akupunktur hatte aber keinen Einfluss auf den Langzeitverlauf des Schmerzsyndroms. Auch die Elektrotherapie erwies sich als effektiv. Durch die Elektrotherapie wurden aber nicht die unmittelbar postoperativ auftretenden Schmerzen vermindert, sondern die Erholung von dem Schmerzsyndrom innerhalb der ersten Monate danach wurde verbessert. Weder die Akupunktur noch die Elektrotherapie haben Nebenwirkungen. Die Anwendung von Kryotherapie und auch körperliches Training vor der Operation zeigten keinen signifikanten Einfluss auf die postoperativen Schmerzen (1).